Wiedehopfe in Zypern - Brutsaison eines Sommergastes 2019

So habe ich dort jeden in Frage kommenden Baum auf mögliche Bruthöhlen untersucht und bin fündig geworden.

In einem alten Olivenbaum waren mehrere Öffnungen, die in eine ca. 35 cm im Durchmesser und 20 cm hohe Baumhöhle führten. In einer der Öffnungen fand ich eine kleine Wiedehopf Feder. Als ich dann in die Höhle rein schaute sah mich ein dunkles Knopfauge an, die Höhle war mit frischen Olivenzweigen ausgelegt und gerade von einer Baumratte bewohnt.

Naja, bis zur nächsten Brutzeit wird sich das schon ändern und ich war zunächst mal froh überhaupt die Bruthöhle eines Wiedehopf entdeckt zu haben. Jetzt drehten sich meine Gedanken nur noch darum, wie ich im nächsten Frühjahr 2019 vorgehen wollte, vorausgesetzt die Wiedehopfe kehren zurück. Das ist ja nicht selbstverständlich, Wiedehopfe bilden nur Saison Paare bilden. Es könnte auch gut sein das in der Baumhöhle im nächsten Frühjahr nichts passiert.

Bereits im März 2019 wurden aus allen Bezirken auf der Insel Zypern viele Wiedehopfe gesichtet und im April war es dann soweit. Ein Paar hat sich für die Bruthöhle interessiert. Auch die Coppola konnte ich mehrfach beobachten und dann begann die Zeit des warten. Damit ich ja nichts verkehrt mache habe ich in dieser Zeit nur darauf geachtet nicht zu stören. Das Brutgeschäft wird nur vom Weibchen erledigt, das Männchen muss sie während der Brut und später auch mit den Jungen gut mit Futter versorgt.

Direkt angrenzend ist eine große Schaf- und Ziegen Farm. Die täglich vorbeiziehenden Schaf- und Ziegenherden mit ihren Halsglocken kamen auch immer in großer Zahl zum See, der durch die lange anhaltenden Regenfälle in diesem Jahr gut gefüllt ist. Aber diese Geräuschkulisse sind die Wiedehopfe ja gewohnt. Meine Sorge galt immer dem Moment wie die Vögel reagieren, wenn ich mit dem Ansitzzelt komme.

Am 23. April 2019 war es dann soweit, wie ihr auf dem Foto sehen könnt lag am Einschlupfloch eine frisch aufgebrochene Ei Hälfte. Eine kurzer Blick in die Höhle zeigte mir am Ende des Schlupfloches fein angeordnet fünf weitere Eier. In der Mitte war die Wiedehopf Mutter und hudderte das bereits geschlüpften Küken. Mein Blick in die Bruthöhle hat etwa 10 Sekunden gedauert, dann war ich auch schon wieder weg.

Die Eier des Wiedehopfs sind mit ca. 25x16 mm relativ lang und schmal, wenn man bedenkt was daraus für ein großer Vogel entsteht. Interessiert war ich, ob die in der Literatur beschrieben Tageweise Eiablage tatsächlich dazu führt, dass die Jungen in dem gleichen Rhythmus schlüpfen. Daher war ich die nächsten 2 Tage jeweils früh am Morgen kurz am Nest und habe nachgesehen, wie viele ungeöffnete Eier noch im Nest waren. Es war tatsächlich jeden Tag ein Ei weniger im Gelege, ergo ein Junges mehr im Bau.

Die Eierschalen werden von den Alttieren in der Regel verzehrt, ich hatte also Glück beim Fund der Ei Halbschale beim Schlupf des ersten Jungen. Und entsprechend der gängigen Literatur soll die Nestlingszeit ab jetzt für die Jungen ca. 30 Tage andauern.

Bleibt dran, die Geschichte geht weiter.....

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